Eine der billigsten Aktien Deutschlands


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Ich bin seit Mitte 2022 in die Deutsche Rohstoff investiert, weil ich die Aktie schon damals für zu niedrig bewertet befunden habe. Tatsächlich war mein initiales Investment vor allem kurzfristig motiviert, allerdings entwickelt sich das Geschäft bisher sehr solide und das Unternehmen zeigt für mein Empfinden ein sehr professionelles Auftreten. Dass der Unternehmensführung die Aktionäre wichtig sind, zeigt auch die Dividendenentwicklung. Die Dividende belief sich 2022 auf 0.6 € pro Aktie, 2023 waren es 1.30 € pro Anteil – mehr als eine Verdopplung.
Da das Unternehmen noch recht jung ist (Gründung 2006) und die Produktion in der Vergangenheit stark schwankte, hat das Unternehmen auch noch keinen besonders langen Dividenden Trackrecord und die Dividende wurde bisher nur unregelmäßig ausbezahlt.

Nun zur Unterbewertung: Am 27.09.2023 gab es Zahlen von der Deutschen Rohstoff AG und diese sahen mal wieder sehr gut aus. Der prognostizierte Umsatz für das laufende Jahr wurde auf 188 bis 198 Mio € angehoben und das erwartete EBITDA (Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization) für 2023 wurde auf 138 bis 148 Mio € geschätzt (das gibt auch schon einen ersten Vorgeschmack auf die enorme Marge). Das resultiert in einem KUV (Kurs-Umsatz-Verhältnis) von ~0.9 und einem KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) von ~2.64. Da solche Börsenkennzahlen nur vergleichend genutzt werden sollten, hier die Zahlen von Shell: KUV von ~0.65 und ein KGV von ~8.84. ABER: Da die Deutsche Rohstoff AG ein sehr kleines Unternehmen ist, bin ich persönlich der Meinung, dass man nicht annehmen darf, dass es die gleiche Bewertung wie eine Shell, eine Exxon Mobile oder die anderen Big Player haben wird. Aufgrund der geringen Größe kann ich mir vorstellen, dass die Deutsche Rohstoff AG mit einem Risikoabschlag berwertet wird. Nichtsdestotrotz, bin ich sehr optimistisch, dass wenn die Aktie mal entdeckt wird, der Kurs Potenzial nach oben hat.

Mein Investment fußt also auf mehreren Argumenten:
(i) kurzfristig erhoffe ich mir eine Multiple Expansion, also dass der Kurs steigt und sich vor allem der KGV etwas mehr an die anderen Firmen aus der Branche anpasst.
(ii) Das Unternehmen diversifiziert mein Portfolio weiter, da ich aus der Rohstoffbranche bisher noch keine Werte besessen habe.
(iii) Das Unternehmen scheint sich im Moment gut zu entwickeln und macht einen soliden Eindruck – vielleicht sogar für ein Langfrist-Investment.

Mir persönlich gefällt außerdem, dass das Unternehmen einen transparenten Eindruck hinterlässt und man nicht das Gefühl bekommt, dass hier viel Zeit in das Aufhübschen der Zahlen gesteckt wird. Auch wenn ich es wie gesagt nicht mit den anderen Big Playern aus der Branche vergleichen will, bin ich dennoch der Meinung, dass die Deutsche Rohstoff AG zu niedrig bewertet ist und dass Kurstechnisch was geht.

Übrigens: Die Deutsche Rohstoff AG ist ein geringkapitalisierter Wert und es wird ein verglichen geringes Volumen gehandelt; Daher nur mit Limit handeln! 🙂


Kommentare

2 Antworten zu „Eine der billigsten Aktien Deutschlands“

  1. Avatar von J
    J

    Hi Calvin,

    schöner Artikel! Eine Frage zu deinem Fazit, dass die DR zu niedrig bewertet ist: welche Rolle spielt der Vergleich des Unternehmenswertes laut Jahresabschluss und der Marktkapitalisierung bei deinen Überlegungen?

    Keep up the good work! LG J

  2. Avatar von Calvin

    Hey J,

    schöne Frage! Es gibt ganz unterschiedliche Ansätze eine Bewertung über den Unternehmenswert vorzunehmen.

    Meine Überlegungen dazu: Ich interpretiere den Unternehmenswert gerne als Enterprise Value – also die Marktkapitalisierung plus die Nettoverschuldung. Die Marktkapitalisierung liegt wie im Artikel geschrieben bei ~164 Mio €; die Nettoverschuldung bei ~82 Mio € – es ergibt sich also ein Unternehmenswert/Enterprise Value von 246 Mio €. Der Verschuldungsgrad ist also gar nicht mal so niedrig, vermutlich weil das Geschäft sehr kapitalintensiv ist. Das im Jahresabschluss von 2022 ausgewiesen Betriebsergebnis (EBITDA) lag bei ~139 Mio € und der Jahresüberschuss bei 66 Mio €. Das zeigt, dass das Unternehmen die Schulden in einer vernünftigen Zeit zurückzuzahlen könnte.
    Abschließender Vergleich:
    Umsatz zu Marktkapitalisierung (KUV), wie im Artikel genutzt: ~0.9
    Umsatz zu Enterprise Value Ratio, also Miteinbeziehen der Schulden: ~1.3

    Der ‚Umsatz zu Enterprise Value‘ ist nur dezent höher als der der Konkurrenz, daher bleibe ich bei meinem Fazit, dass die Deutsche Rohstoff im Moment etwas zu billig gehandelt wird.

    Danke für den Kommentar und die sehr schöne Frage – das zeigt mal wieder, dass es verschiedene Blickwinkel gibt und die Schulden miteinzubeziehen ist definitiv sinnvoll! 🙂

    Grüße
    C

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