Johnson & Johnson (J&J) ist einer der größten Pharmazie- und Konsumgüterhersteller der Welt und auch die Aktie ist bei Dividenden-fokussierten Anlegern beliebt. Das war auch Sommer 2020 für mich ein Grund, mir diese Aktie ins Depot zu legen, bis J&J bekannt gab, dass man aus diversen Gründen die Konsumgütersparte abspalten werde. zu der Konsumgütersparte gehören z.B. Damenhygieneartikel mit Marken wie o.b. und Carefree, Babypflege mit Penaten und bebe zartpflege sowie apothekenpflichtige Arzneimittel (Nicorette, Regaine, Dolormin, Imodium, etc.).
Offizieller Grund für den Split-off ist, dass man sich mehr auf die verschiedenen Geschäftsbereiche konzentrieren wolle – inoffiziell schwingt mit, dass der Konzern die Klagen, die gegen ihn laufen (Asbest im Babypuder) kontrollieren will, indem er die Konsumgütersparte als eigenes Unternehmen auf den Markt wirft und damit die Klage auf die Konsumgütersparte fokussiert.
Im Sommer 2020 legte ich mir für ~120 € je Aktie J&J ins Depot, vor allem wegen dem überragenden Dividenden Trackrecord (keine Senkung der Dividende seit 61 Jahren, Stand Mai 2023). Als dann der Konzern die News über den kommenden Split-off verkündete, verkaufte ich 2021 meine Aktien wieder für knapp ~146 € pro Aktie. Das tat ich aus zwei Gründen: (i) ich wollte keine kleinteiligen Positionen im Depot haben, was es definitiv geworden wäre, da ich nicht viele Aktien von J&J hielt und (ii) ich war vom Geschäftsmodell von Kenvue (Name der Konsumgütersparte) nicht überzeugt – mir fehlen bei Kenvue immer noch die Argumente für ein Investment…
Anfangs hieß es, dass Kenvue frühenstens Ende 2023 abgespalten werden soll, allerdings hat J&J auf der letzten Versammlung verkündet, dass es jetzt doch deutlich schneller gehen soll und das tat es auch. Deshalb denke ich darüber nach, mir J&J wieder ins Depot zu legen. Die Dividendenrendite von J&J nach der Abspatung steht noch nicht fest, aber ich gehe davon aus, dass man die Dividendenpolitik weiterfahren wird bisher und dass man sich nach dem Split-off mehr auf den Pharmaziebereich konzentrieren kann. Daher wandert J&J auf meine Watchlist.
Und jetzt zu meiner neuen Erkenntnis: Der Unterschied zwischen einem Spin-off und einem Split-off.
Bei einem Spin-off erfolgt die Übertragung der Aktien des ausgegliederten Unternehmens als Ausschüttung; man bekommt sie also „zwangsweise“ eingebucht, so wie damals bei Siemens und Siemens Energy (mein Blogbeitrag dazu). Beim Split-off hingegen, haben die Aktionäre die Wahl, ob sie Aktien des ausgegliederten Unternehmens eingebucht haben möchten oder nicht (zum Beispiel über ein Tauschangebot). Das heißt, dass ich damals meine J&J Aktien nicht hätte verkaufen müssen, da ich letztendlich hätte wählen können, ob ich Kenvueaktien erhalten möchte oder nicht. Wieder etwas gelernt.
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