Kursdesaster, neuer CEO, gute Zahlen und faire Bewertung?


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Meine Gedanken dazu und ob die Aktie jetzt in mein Depot passt:

Ganz kurz zusammengefasst: PayPal ist viel mehr als das, was der normale Endverbraucher sieht. Das Unternehmen besteht mittlerweile aus fünf Segmenten, welche den Endverbraucher bedienen, also B2C, und andere, die sich mit B2B Transaktionen beschäftigen. PayPal hat auch in diesem Quartal wieder eine rückläufige Anzahl an aktiven Accounts, gleichzeitig ist das Transaktionsvolumen pro aktivem Account deutlich gestiegen. Das passt gut zur neuen Strategie von PayPal, da man sich nicht darauf konzentrieren möchte mehr Nutzer zu gewinnen, sondern die bereits bestehenden Accounts zu optimieren. Im Großen und Ganzen wurden die Erwartungen der Analysten bei Umsatz und Gewinn leicht übertroffen.

Der neue CEO löst den alten, bei Kunden und Analysten nicht so beliebten CEO, ab. Der neue, Alex Chriss, war vorher bei Intuit, einem amerikanischen Softwareunternehmen und hat in seinen 19 Jahren bei Intuit eine steile Karriere hingelegt und sich auf eine führende Position hochgearbeitet. Der Wechsel an der Spitze von PayPal könnte neue Impulse im Unternehmen geben und „frischen Wind“ reinbringen.

Für die nächsten Quartale wird weiter ein Wachstum im Umsatz erwartet und auch wenn die Marge weiterhin etwas Druck bekommen soll, so wird auch im Betriebsergebnis und im Gewinn eine Besserung erwartet.

Mit den geschätzten Zahlen für das Geschäftsjahr 2023 wäre PayPal mit einem KGV von ca. 15 bewertet und einem KUV von ca. 2. Zusammen mit dem geringen Verschuldungsgrad (Verbindlichkeiten/EBITDA) von 0.32 für 2023, ergibt das eine deutlich fairere Bewertung als noch in den letzten beiden Jahren. Auch das Verhältnis Enterprise Value zu Free Cash Flow liegt für dieses Jahr bei geschätzt 13.4 (zum Vergleich: die Peer Group (Branchenvergleich) liegt bei über 30). Der Vergleich mit anderen Unternehmen aus der Branche impliziert also, dass PayPal mit dem jetzigen Kurs zu stark abgestraft wurde. Auch wenn man nicht erwarten sollte, dass PayPal von den Fundamentalkennzahlen her wie die Konkurrenz bewertet werden wird (das Unternehmen wächst nicht mehr so stark), so ist die momentane Bewertung schon fast „unverschämt“ tief für meinen Geschmack.

Für mich war PayPal nie besonders attraktiv als Investment, vor allem, weil ich das Alleinstellungsmerkmal nie ganz verstanden habe. Allerdings muss ich auch sagen, dass wenn ich die Option habe, eine Transaktion mit PayPal abzuschließen, ich mich immer dafür entscheide, weil es am schnellsten und einfachsten ist und ich mich damit ziemlich sicher fühle. Das reicht zwar noch nicht für mein „Hauptdepot“, aber wegen der jetzt meiner Meinung nach günstigen Bewertung wandert eine kleine PayPal Position in mein Venturedepot mit einem eher kurz- / mittelfristigen Investmenthorizont.

Das hier ist eine grobe Übersicht der letzten Berichte von PayPal. Falls du selber investieren willst, dann verlass dich nicht auf meine stark kondensierte Darstellung. 😊


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