„Es ist ein größeres Risiko in China nicht investiert zu sein, als in China investiert zu sein“. Das war so der Satz, den ich am meisten zu dem Thema China-Investments gehört und gelesen hatte. Das war die Zeit, zu der Xiaomi immer prevalenter wurde auf dem europäischen Markt – zeitweise überholte der Elektronikhersteller wohl sogar Apple, was die Anzahl verkaufter Smartphones betraf.
Jedenfalls entschied ich mich dann (Mitte 2020) bei einem Kurs von ungefähr 1.70 € in Xiaomi einzusteigen. Ein paar Monate passierte nicht viel mit dem Kurs, aber die positiven Nachrichten wurden immer mehr, daher kaufte ich bei ungefähr 1.80 € nach.
Im Januar 2021 fing dann die Rally an – Der Kurs stieg innerhalb von ein paar Wochen auf fast 4 € – ich war also knapp 100% im Plus, was für mich unglaublich war. Das war gleichzeitig der Anfang von einer massiven Gegenbewegung, ausgelöst durch die sich zuspitzenden Handelsspannungen zwischen den USA und China. Xiaomi wurde zeitweise sogar auf die Schwarze Liste gesetzt, das heißt, dass die Aktie in den USA nicht mehr gehandelt werden durfte – dem Unternehmen wurde vorgeworfen, Spionageaktivitäten für die chinesische Regierung durchzuführen.
Gott sei dank bin ich relativ schmerzfrei, was kurzzeitige Kursbewegungen angeht, daher störte es mich auch eher weniger, als der Kurs von Xiaomi anfing zu bröckeln; ich war ja immerhin mit noch ~40% im Plus…
Als allerdings die chinesische Regierung anfing, an Alibaba – die damals größe chinesische Firma auf dem Kapitalmarkt – ein Exempel zu statuieren, wuchsen in mir die Zweifel, ob es schlau ist in den chinesischen Markt über Einzelaktien einzusteigen. Ich war zu dem Zeitpunkt ~20% im Minus mit Xiaomi, was mich immernoch nicht sonderlich störte, da das dazugehört und normal ist, solange man die Aktie nicht verkaufen muss.
Das tat ich allerdings ein paar Monate später bei ~40% im Minus, weil sich der Investmentcase (der anfängliche Grund meines Investments) geändert hatte. Ich fühlte mich einfach nicht mehr wohl mit dem Investment und stieß die Position daher ab, was zu meinem ersten realisierten Verlust führte.
Wie gesagt, mich störte das gar nicht so sehr, wenn man allerdings bedenkt, dass ich bereits 100% im Plus war, dann ärgert man sich doch etwas. 😉
Den Rest reinvestierte ich in eine Firma aus den USA – aber dazu ein ander Mal.
Ich freue mich immer über Erfahrungen/Meinungen von anderen Investor*innen. Wie investiert man in den asiatischen Raum? Über ETFs?
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